„Enttäuschend“ erlebte der Österreicher Simon Reicher sein Eifel-Debüt beim 48. ADAC TOTAL 24h-Rennen auf der Nordschleife. Der GT3 Pilot, der bereits einige Erfahrungen mit 24 Stunden Rennen und der Nürburgring-Nordschleife vorzuweisen hat, trat am vergangenen Wochenende (24. bis 27. September) beim härtesten Rennen der Welt an. „Ich kann es nicht wirklich gut in Worte fassen. Das 24er am Nürburgring ist etwas ganz Besonderes. Es ist der Mythos, der Spirit, das Gewicht, das dieses Rennen im Motorsport hat, auf das ich mich schon mein ganzes Leben lang freue. Inzwischen stelle ich mir die Frage nach dem warum“, so der Grazer Student.
Bereits die Vorbereitungen erwiesen sich als schwierig. Teamfindung, Vorbereitung und die ersten Rennen bei der Nürburgring Langstrecken Meisterschaft. „Ich bin mir nicht sicher, ob es mir als unerfahrenen, jungen Motorsportler zusteht, doch ich glaube, wir haben sehr viel Potential liegen gelassen. Wir konnten bei weitem nicht das Machbare abrufen. Sicherlich zählt beim härtesten Rennen der Welt zunächst einmal das Ankommen. Aber wenn das geschafft ist, muss man auch in medias res gehen. Platz 18 im Gesamtklassement und Platz vier in der PRO-AM Wertung sind mit Sicherheit kein schlechtes Ergebnis, doch es wäre für uns deutlich mehr drin gewesen“, so Simon Reicher.
Dabei war der Grundspeed des Audi R8 LMS GT3 mit der Startnummer elf von Anfang an sehr vielversprechend. „Pierre Kaffer, Elia Erhart, Jan-Erik Slooten und ich haben uns erst vor wenigen Monaten zusammengefunden. Das perfekte Setup für uns herauszuarbeiten war sehr schwierig. Dennoch haben wir einen guten Kompromiss gefunden und konnten den Audi unter diesen schwierigen Bedingungen auf dem Asphalt halten“, erklärt der Österreicher.
Nach dem 24. Platz im Zeittraining ging das Team IronForce Racing · Sponsor: EFP Car Collection by TECE um 15:30 Uhr von der 12. Startreihe ins 48. 24-Stunden-Rennen. Bereits in der siebenten Rennstunde schaltete die Rennleitung um 22:33 auf Rot. „Durch die vielen Stunden Regen war es wirklich sehr gefährlich auf der Nordschleife. Die grüne Hölle machte wieder einmal ihrem Namen alle Ehre. Der Rennabbruch der Rennleitung war meiner Meinung nach mehr als gerechtfertigt. Erschwerend kam die Dunkelheit hinzu. Die Zuschauer mit all den bunten Lichtern rund um die Strecke fehlten und machten es zusätzlich gefährlich für uns alle. Dennoch muss ich gestehen, dass es mir wahnsinnig viel Spaß gemacht hat in der Dunkelheit zu fahren. Ein Mega Erlebnis, zumal der Asphalt spiegelglatt war. Das hat mir richtig gut gefallen. Ein weiteres Debüt für mich“, berichtet der Kirchberger.
Um 08:00 Uhr am Morgen hieß dann wieder für die Teilnehmer „Gentlemen, start your engines“. „Was für ein Glück“ wie Simon Reicher erklärt. „Ich hatte schon ein wenig die Befürchtung, mein erstes 24 Stunden-Rennen auf dem Nürburgring würde ein frühes Ende finden.“
Welche Eindrücke hinterlässt ein solch großes Motorsport-Event auf einen 20-Jährigen. „Ich bin ehrlich gesagt noch ein wenig durcheinander. Hin und her gerissen, wie man so schön sagt. Ich muss die ganzen Eindrücke in den nächsten Tagen erst einmal in Ruhe verarbeiten. Doch meine Lernkurve, die ich unter anderem meinem Teamkollegen, dem Audi Werksfahrer Pierre Kaffer zu verdanken habe, hat mich schon ein wenig beeindruckt.“