Es zog sich durch sein Wochenende wie ein roter Faden. „Es war zum Verzweifeln“, klagte Kim-Luis Schramm über das vergangenen Wochenende vom 8. bis 10. Juni auf dem Red Bull Ring. Die ADAC GT Masters gastierte für ihren dritten Lauf der Saison in der Steiermark. Der 20-Jährige vom Team Zakspeed BKK Mobil Oil Racing musste sich diesmal in Geduld üben.
Die Tests am Donnertag vor dem offiziellen Start ins Wochenende konnten Kim-Luis Schramm und sein Team mit vielen abgespulten Kilometern gut nutzen: „Alles lief perfekt. Wir hatten uns relativ schnell ein sehr gutes Setup erarbeitet und konnten sogar aufgrund des einsetzenden Regens am Donnerstagnachmittag ein weiteres für Regen festlegen. Von Problemen oder Schwierigkeiten war weit und breit nichts in Sicht“, so der Wümbacher. Das änderte sich am Freitagvormittag mit dem ersten freien Training des Wochenendes. Der Mercedes-AMG musste in der dritten Runde mit einem Reifenschaden die Box ansteuern. Da der defekte Reifen weitere Schäden am Mercedes-AMG verursachte, hatte das Team um Teamchef Peter Zakowksi alle Hände voll zu tun damit, einen Schaden nach dem anderen zu reparieren. Wertvolle Zeit verstrich und die beiden Fahrer des Mercedes mit der Startnummer 20 mussten dem Geschehen der anderen auf der Strecke an den Monitoren zusehen.
Doch auch wenn das Team Großartiges vollbracht hat, Kim-Luis Schramm und sein Teamkollege gingen bereits im zweiten freien Training wieder auf die 4.326 Meter lange Rundstrecke, schien sich ein weiterer Folgeschaden eingeschlichen zu haben. Auch diesmal konnte Kim-Luis Schramm keine perfekte Runde absolvieren. „Motorsport ist leider nicht immer berechenbar. Und nicht alles sofort greifbar oder logisch zu erklären. Wir wussten, dass wir unsere Leistung diesmal im Zeittraining abrufen mussten. Denn mit Platz 36 und 32 in den beiden freien Trainings konnten wir nicht allzu viel anfangen“, so der Zakspeed-Pilot.
Das erste Zeittraining des Wochenendes, das Kim-Luis Schramm bestritt, beschrieb der 20-Jährige so: „Das Auto fühlte sich klasse an. Klebte auf dem Asphalt – alles passte. Aber irgendwie wollte die Rundenzeit nicht schneller werden. Ich beendete dann das Zeittraining auf Platz 27 und hatte zu den besten Mercedes-Piloten nur wenige Zehntelsekunden Rückstand. Der Red Bull Ring ist aufgrund seines Layouts und seiner Typografie alles andere als eine mercedesfreundliche Rundstrecke“, berichtete Kim-Luis Schramm. Doch auch aus dieser schwierigen Situation kämpfte er sich im ersten Rennen am Samstagmittag bis auf Platz 22 vor.
Das zweite Zeittraining am Sonntagmorgen spiegelte die Ereignisse des Vortages wider. Sein Teamkollege Niclas Sylvest stellte den Zakspeed Mercedes-AMG mit der Startnummer 20 auf Platz 25 ab. Standen die Zeichen für den Slick-Reifen am Samstag noch eindeutig, stellte sich am Samstag nach wenigen Runden die Frage: „Regenreifen oder weiterfahren?“ Denn nur wenige Minuten nach dem Start der „Liga der Supersportwagen“ begann es stark zu regnen. „Wir hatten uns sehr früh dafür entschieden, auf Regenreifen zu wechseln, auch wenn die Entscheidung eher einer Lotterie gleichkam. Letztendlich wussten wir, dass unsere Entscheidung falsch war“, so Kim Luis Schramm. Dennoch kommt im Motorsport immer der Punkt, an dem man sich entscheiden muss. Fehleinschätzungen gehören leider dazu. „Aber wer konnte schon ahnen, dass der Regen nach ein paar Minuten wieder aufhört und die Strecke innerhalb weniger Runden wieder mit Slick-Reifen befahren werden konnte?“, berichtete der Wümbacher.
„Die kommenden Strecken werden sicherlich wieder uns gehören. Sie kommen dem Mercedes deutlich entgegen. Also schauen wir mal – trotz dieser hohen Leistungsdichte in der ADAC GT Masters – optimistisch nach vorne“. Vom 3. bis 5. August findet das Bergfest der Masters auf dem traditionsreichen Nürburgring statt. Bis dahin werden Kim-Luis Schramm und sein Team die kleine Sommerpause nutzen, um sich optimal auf die zweite Saisonhälfte einzustellen.