10. April 2018 - Aktuelles
Donar Munding – „Der Unterschied ist sehr groß“

 

Nun ist es so weit. Am kommenden Wochenende startet der Renault Clio Cup Central Europe in seine neue Saison. Insgesamt sieben Rennwochenenden zu je zwei Rennen werden in Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Tschechien und Frankreich ausgefahren. Seinen Auftakt hat der Markenpokal traditionsgemäß im Rahmenprogramm der ADAC GT Masters in der Magdeburger Börde in der Motorsport Arena Oschersleben. 

Dieses Jahr geht der Stuttgarter Donar Munding mit seinem Team Sesterheim Racing um Teamchef Reinhard Sesterheim an den Start. Munding, der in der vergangenen Saison noch im internationalen Kartsport antrat, ist von den ersten Tests beeindruckt: „Der Unterschied zum Kart ist schon sehr groß. Das fängt mit der Leistung an. Dann ist da noch die Masse des Autos und der Antrieb ist im Gegensatz zum Kart plötzlich vorne. Da muss ich mich schon ganz schön umstellen“. Doch daran führt kein Weg vorbei – das ist der ganz normale Werdegang, den bereits viele Größen des Motorsports vor ihm gegangen sind. Und so erklärt der Youngster: „Die Reflexe, die ich mir in den letzten fünf Jahren Kartsport angeeignet habe, muss ich nun wieder abstellen. Die Masse des Autos reagiert halt ganz anderes, wenn es instabil wird. Und der erste Test war für mich nicht einfach. Mein Papa war früher sehr erfolgreich im Motorsport unterwegs. Davon hat er mir und meinem Bruder oft erzählt. Wir haben dann immer ganz besonders seinen Worten gelauscht, wenn er erklärte, was da passiert und wie es sich im Auto anfühlt. Und trotzdem habe ich mir das so nicht vorgestellt. Beim zweiten Test habe ich mich damit angefreundet und es geht inzwischen auch schon ganz gut“. Für Sesterheim Racing hat sich die Familie Munding um Papa Marco ganz bewusst entschieden: „Zum einen ist Reinhard Sesterheim eine Legende. Er ist als Kind nur wenige Kilometer neben dem legendären Nürburgring aufgewachsen, lebt und arbeitet dort noch heute und ist wie kein Zweiter Rekordsieger im Renault-R5-Pokal und im Clio Cup. Er lebt seinen Job. Und genau das schätzen wir sehr“, so Vater Marco Munding.

Inzwischen hat der Schwabe seine ersten Testrunden absolviert und lotet die Grenzen seines Franzosen immer öfter aus: „Ich glaube das Kiesbett habe ich schon mehr als zwei Mal kennen gelernt“, sagte Donar Munding mit einem Grinsen im Gesicht und fährt fort: „Ich denke, das ist ganz normal. Ich muss so schnell wie möglich das Limit des Autos herausfinden. Ich kenne das Auto nicht, muss aber sagen, das fühlt sich mal ganz anderes an als im Kart. Die Leistung ist anders, die Masse, dann das Dach überm Kopf, du siehst deine beiden Reifen vorne nicht mehr. Ja, das ist eine ganz andere Nummer. Doch bis jetzt war kein schlimmer Abflug dabei“. 

Sein größtes Manko steht dem 15-Jährigen noch bevor. Laut Reglement muss der Fahrer zum Zeitpunkt des Starts das fünfzehnte Lebensjahr vollendet haben. Donar Munding wird das am 24. Mai erreichen. Doch der Saisonstart ist bereits vom 13. bis 15. April. Ein Schicksal, das bereits einige Fahrer vor ihm genauso getroffen hat. „Wenn es vom Alter her noch nicht geht, dann ist das für mich nicht so schlimm. Ich bin noch jung und kann hoffentlich noch viele Saisons im Tourenwagen-Sport absolvieren. Der mögliche Punkte-Rückstand ist auch nicht so schlimm. Im Motorsport passiert so einiges. Da mache ich mir momentan keine Gedanken drüber. Und Ziele würde ich generell nicht setzen. Das setzt mich nur unnötig unter Druck. Gerade, wenn es einmal nicht so gut läuft. Doch in der Rookie-Wertung, also der Klasse der Neueinsteiger, da möchte ich schon ganz weit vorne stehen. An der Stelle kommt dann mein Ehrgeiz schon durch“. Apropos Ehrgeiz. Da war ja noch die Sache mit seinem Bruder Wodan Munding, der ebenfalls als Rookie in die Saison 2018 des Renault Clio Cup Central Europe für Sesterheim an den Start geht und als älterer der beiden Munding-Brüder bereits zum Auftakt in Oschersleben ans Lenkrad greift. Wie sieht Donar Munding die Situation? Wird er ihn auf der Strecke als Bruder oder als Konkurrenten wahrnehmen? „Ganz klar – Konkurent“. Es werden aber noch ein paar weitere hinzukommen, denn der Renault Clio Cup Central Europe erfreut sich großer Beliebtheit und meldet volle Starterfelder. „34 Starter sind für mich okay. Wir sind das aus dem internationalen Kartsport gewöhnt. Da gehen drei Mal so viele an den Start“, sagte der sympathische Rookie.

Der große Rollout der Saison 2018 findet vom 13. bis 15 April. auf dem 3.696 Meter langen Rundkurs der Motorsport Arena Oschersleben statt. Der Renault Clio Cup Central Europe startet um 08:45 Uhr in sein erstes freies Training der Saison. Alle Rennen werden „live“ in YouTube übertragen. 

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Den Motorsport-Virus fing sich der damals 33-Jährige auf der Kartbahn von Niedergörsdorf „Altes Lager“ bei Jüterbog ein. Auch nach vielen Jahren des Selbstfahrens und der Aufgabe als Mechaniker in Werkteams hat ihn die Faszination am Motorsport nie losgelassen. Diese Leidenschaft, gepaart mit der Leidenschaft zur Fotografie, ist bis heute geblieben – und wächst von Jahr zu Jahr.

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