Als sich Dennis Peter Scott am vergangenen Wochenende auf den Weg zur Traditionsstrecke nach Kerpen, dem 1107 Meter langen Erftlandring machte, dann mit Sicherheit mit einem gewissen Grummeln im Bauch. Wir erinnern uns: das vorangegangene Rennwochenende war für 15-jährigen Wallenhorster eines der schwärzesten in seiner diesjährigen Kartsaison. „An irgendetwas hat es beim Rennen der Deutschen Kart Meisterschaft in Wackersdorf immer gehakt – entweder lieferte der Motor nicht 100% seiner Leistung, oder wir haben das Chassis nicht gut genug eingestellt bekommen, oder ich selbst habe mir einen Schnitzer erlaubt.“, reflektiert der Youngster erneut selbstkritisch. Aber sein Team vom RL-Competition Team hat in den zur Verfügung stehenden 4 Tagen volle Arbeit geleistet und die Technik komplett auf den Kopf gestellt. Mit Erfolg wie sich dieses Wochenende bei den ADAC Kart Masters in Kerpen zeigen sollte.
„Ich bin total begeistert über die Entwicklung meines Fahrers.“, so der Teamchef Robin Landgraf. „Wir alle haben unsere Hausaufgaben ordentlich erledigt und ein konkurrenzfähiges Kart an den Start gebracht. Dennis Peter Scott konnte dann auf den Punkt zeigen, welches Potential eigentlich in ihm steckt.“, analysiert der Teamchef und schiebt noch hoch erfreut hinterher: „Der 4. Platz im Finale war definitiv kein Geschenk, sondern harte Arbeit!“ Der sympathische Rookie hatte sich bereits letzte Woche schon kämpferisch gezeigt und sich von den für ihn chaotischen Rennen in Wackersdorf nicht unterkriegen lassen: „Mentale Stärke ist mindestens genauso wichtig, wie körperliche Fitness.“ Und so konnte sich der Youngster an diesem Rennwochenende von Session zu Session steigern. Während er sich im Qualifying noch mit Platz 15. zufriedengeben musste, gelang es Scott in den nachfolgenden Rennen immer noch eine Schippe darauf zu legen. Schließlich machte er aus seiner TOP 15-Platzierung in den Vorläufen einen sensationellen siebten Startplatz für die Finalrennen. Auch wenn es dann erst einmal noch 2 Schritte zurückging, so gelang Scott im Finalrennen der Riesen Satz nach vorne und er landete auf dem pokalträchtigen 4. Platz. „Da wäre sogar noch mehr drin gewesen.“, so Scott. „Mir sind am Ende nur die Runden ausgegangen.“, grinst er spitzbübisch und analysiert trotzdem gleich wieder: „Grundsätzlich bin ich mit meiner Fahrleistung an diesem Wochenende wirklich zufrieden. Die Technik und das Chassis waren top. Klar, den einen oder anderen kleineren fahrerischen Fauxpax kann man immer noch ausmerzen, aber die Lücke am Ende des Finalrennens wurde definitiv immer kleiner. Wir waren an diesem Wochenende absolut konkurrenzfähig und das zeigt wieder einmal, wie nahe Frust und Erfolg zusammenliegen. Einfach genial, was wir in dieser kurzen Zeit geschafft haben. So darf es weitergehen!“
Mit dieser Portion Selbstvertrauen geht es für den Rookie erst einmal in ein 4-wöchige Sommerpause. „Sommerpause ist relativ.“, hakt der Wallenhorster gleich ein und ergänzt noch grinsend: „Es steht nur kein Rennen im Kalender. Das heißt noch lange nicht, dass wir nicht trotzdem Testen und Trainieren gehen. Schließlich möchte ich dafür sorgen, dass auch die nächsten Rennen wieder so positiv verlaufen.“ Die nächste Gelegenheit sein Potential unter Beweis zu stellen, bekommt der Nachwuchspilot vom 11. bis 13. August 2017 in der Motorsport Arena von Oschersleben. Dann zum vierten Saisonlauf in der Serie der ADAC Kart Masters.