Für das kleine sächsische NKS Team for Racing ist es keine leichte Aufgabe, sich gegen die internationale Kart-Elite zu beweisen. Am letzten Wochenende war es dann wieder soweit. Die Deutsche Kart-Meisterschaft (DKM), die sich seit Jahren einen exzellenten Ruf auf internationalem Parkett erarbeitet hat, rief auch in diesem Jahr beim Auftaktwochenende im bayerischen Ampfing die internationale Kart-Elite auf den Plan. Viele Welt- und Europameister wollten sich auch diesmal nicht die Chance entgehen lassen, in die Geschichtsbücher der Deutschen Kart Meisterschaft einzugehen.
Das Limbach-Oberfrohna-Team um Lars Naumann machte sich mit zwei Juniorpiloten und einem Schaltkart-Fahrer des Deutschen Schalt Kart Cup (DSKC) zum zweiten Mal innerhalb einer Woche auf den Weg zum 1063 Meter langen Schweppermannring. Bereits in der Woche zuvor hatten sie die Chance wahrgenommen, sich mit den schwierigen Bedingungen des bayerischen Kurses beim Auftaktrennen der ADAC Kart Masters vertraut zu machen. „Ampfing gehört zweifelsohne zu den schwierigeren Strecken der deutschen Rennkart-Wochenenden. Wir wissen, dass wir uns mit Ampfing etwas schwertun. Da für unsere Fahrer die moderne Strecke von Wackersdorf räumlich näher liegt, liegt uns diese Strecke deutlich mehr. In Ampfing fehlt es ihnen ein wenig an Training“, erklärte Naumann.
Hinzu kommt, dass der Kart-Sport in den letzten 25 Jahren viel komplexer geworden ist. „Früher war der Kart-Sport definitiv einfacher. Du hast einfach einen Motor mit viel Leistung montiert, dann haste Reifen draufgemacht, aufgepumpt, und du bist schnell gefahren. Heute brauchst du sehr viel von dem Schwarzen Gold. Die Reifen arbeiten nur in einem sehr kleinen Fenster optimal. Also innerhalb weniger Runden. Und genau diesen Peak musst du im Zeittraining perfekt treffen“, erkläre Naumann lächelnd. Es muss einfach immer mehr zusammenpassen. Selbst wenn das freie Training keine Probleme offenbart, spätestens das Zeittraining deckt jede noch so kleine Schwachstelle auf. Chassiseinstellung, Luftdruck der Reifen, Motorübersetzung, Vergasertyp und -einstellung, aber auch das Wetter – alles muss während der acht Minuten Zeittraining perfekt passen. „Auch wenn meine Fahrer noch sehr jung sind und alle Neueinsteiger in ihren Motorenklassen sind, haben sie ihre Sache richtig gut gemacht. Wir müssen gemeinsam – und da schließe ich mich nicht aus – noch viel dazulernen“, sagte der sympathische Naumann. Alleine die Tatsache, dass sich gleich zwei seiner Piloten für die hart umkämpften Finalrennen am Sonntag qualifiziert haben, kann schon als Erfolg gefeiert werden. Immerhin strebten am Freitag und Samstag insgesamt 160 Piloten aus 20 Nationen nach diesem Ziel. „Es war eine Riesenherausforderung für uns. Die Strecke hatte am Freitag noch keinen Grip und baute ihn auch nur sehr langsam auf. Die Strecke hatte dann am Sonntag nichts mehr mit den ersten freien Trainings am Freitag zu tun. Doch das Fahren auf Gummi haben sich meine Fahrer dann am Sonntag schon sehr gut zu eigen gemacht“, analysierte Naumann ihre Situation.
Als nächstes geht es für das gesamte NKS Team zum Ostdeutschen ADAC Kart Cup (OAKC). Mit insgesamt 15 Fahrern wollen die Piloten im Prokart Raceland Wackersdorf sich und ihr NKS Team for Racing wieder positiv in Szene setzen. Das Rennen in der Oberpfalz findet am kommenden Wochenende vom 13. bis 14. Mai 2017 statt.