Das mit dem Schnuppern ist so eine Sache. Sehr schnell werden Begehrlichkeiten geweckt. Und ehe man sich versieht, entsteht eine Leidenschaft. Dieser Versuchung unterlag der 16-jährige Dresdner Maximilian Paul vom Team NKS for Racing auf der Europameisterschaft (vom 27.07. bis 31.07.2016) in der Klasse der Schaltkart-Fahrer (KZ2). „Wir wollten einfach nur mal schnuppern und schauen, ob wir uns mit den Besten in Europa messen können“, erklärte Teamchef Lars Naumann. Es war für den jungen Sachsen seine Prämiere in der internationalen Schaltkart-Klasse. Es ging darum, zu lernen, zu verstehen und daraus die richtigen Komponenten zusammenzufügen. Wie gut, dass sich der Youngster mit seinem Team auf diese Aufgabe gründlich vorbereitet hatte. Denn 14 Tage zuvor nahm er ebenfalls auf der Strecke des Karting Genk International CIK/FIA Circuit in Belgien, an der Deutschen Meisterschaft teil. Die zu diesem Zeitpunkt dort gesammelten Informationen sollten sich für ihn auszahlen. Durch wechselnde Wetterbedingungen veränderte sich auch die 1400 Meter lange Strecke ständig. Eigentlich ist das eine unglückliche Situation für jeden jungen Fahrer. Doch Paul ließ sich davon nicht beeindrucken und holte Platz 40 von 54 Teilnehmern im Zeittraining. Aber auch in den Vorläufen am Mittwoch und Donnerstag legte er sich ins Zeug und fuhr auf Platz 23 vor. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er sich bereits einen großen Wunsch erfüllt, denn sein persönlich gestecktes Ziel hieß: die Qualifikation für die Teilnahme an den beiden Finalrennen am Sonntag zu schaffen. Was Maximilian Paul jedoch dann am Sonntag im Pre-Finale und Finale machte, damit hatte nun keiner gerechnet. Platz fünf und acht als Gaststarter in der Europameisterschaft der Schaltkart-Fahrer, die unter der Prämisse stand: „Wir wollten nur mal schnuppern“.
„Der Lernfaktor war enorm. Max steigerte sich permanent. Er war wie ausgewechselt. Ich habe ihn nicht wiedererkannt“, berichtete sein Teamchef voller Begeisterung.
Nach dem Rennen ist vor dem Rennen. Und so ging es anschließend für das Team NKS for Racing zu den ADAC Kart Masters nach Oschersleben. Die Kart Masters hatten zu ihrem vierten der insgesamt fünf Rennwochenenden in die Magdeburger Börde in die e-tropolis Motorsport Arena geladen. War Maximilian Paul im belgischen Genk der einzige Fahrer, den Teamchef Lars Naumann zu betreuen hatte, so stießen eine Woche später (vom 05.08. bis 07.08.2016) noch die 18-jährige X30-Senior-Pilotin Sophie Hofmann aus dem sächsischen Waldenburg sowie der 14-jährige X30-Junior-Pilot Alexander Richter aus Dresden zum Team hinzu.
Hoch motiviert und mit Rückenwind im Gepäck ging es für Maximilian Paul in Oschersleben da weiter, wo er ein paar Tage zuvor in Genk aufgehört hatte: Zweiter im freien Training, einen dritten Platz im Zeittraining und Gewinner des ersten Vorlaufs der beiden Vorläufe am Samstag. Der zweite Vorlauf ging dann für den Dresdner leider schief. Paul fiel nach wenigen Runden bereits aus. Als Siebenter ging es dann am Sonntag in die beiden Finalrennen. Beide Rennen beendete Paul als Zweiter. „Ich bin begeistert. Die Leistung, die Max momentan zeigt, unterstreicht unsere gute Zusammenarbeit der letzten Jahre“, sagte Teamchef Lars Naumann am Sonntagnachmittag. Die Waldenburgerin Sophie Hofmann erlebte ein schwieriges Wochenende in Oschersleben. Alles begann mit dem Übersehen einer Gelbphase, deren Strafe durch die Offiziellen nicht lange auf sich warten ließ. Und so musste sie aus der Boxengasse starten. Das war eine Strafe, deren Auswirkung Hofmann das ganze Wochenende spürte. Nicht viel anders erging es dem 14-jährigen Alexander Richter. Er fand an diesem Wochenende überhaupt nicht zu seiner Leistung. „Wir wissen noch nicht, woran es gelegen hat“, sagte Naumann.
Das Team NKS for Racing befindet sich bereits in den nächsten Vorbereitungen. Es geht vom 27.08. bis zum 28.08.2016 zum Ostdeutschen ADAC Kart Cup ins tschechische Cheb.