Mülsen/Sachsen: Es hätte für den ADAC Sachsen nicht besser laufen können. Vergangenen Sonntag (14.04.2024) kamen mehr als 202 Kartfahrerinnen und Kartfahrer aus ganz Deutschland ins sächsische Mülsen zum Saisonstart des Ostdeutschen ADAC Kart Cups (OAKC). Bei fantastischen Wetterbedingungen freuten sich die zahlreichen Zuschauer über spannende Rennen.
Serienorganisator Mathias Lesch zieht eine positive Bilanz: „Es war sehr anstrengend. 202 Teilnehmer in vielen Motorenklassen erfordern viel Aufmerksamkeit. Es gab viele schöne Rennen zu sehen. Am kommenden Wochenende findet hier an gleicher Stelle in Mülsen die Deutsche Kart Meisterschaft (DKM) statt. Viele Teilnehmer wollten sich hier auf das DKM-Wochenende vorbereiten. Wir sind Ausrichter einer Klubmeisterschaft und haben einen sehr hohen Anspruch an unsere eingeschriebenen OAKC Teilnehmer. Dieser nennt sich Respekt. Respekt im Umgang mit anderen, gleichgesinnten und motorsport-begeisterten Menschen. Diesen Respekt haben wir an diesem Wochenende an der ein oder anderen Stelle leider vermisst. Es ist halt ein großer Unterschied, ob Du etwas mehr als 100 oder gleich über 200 Teilnehmer unter Kontrolle halten musst. Nicht jeder Teilnehmer ist am Anfang der Saison fit und dadurch etwas übermütig.“
Wir wollten vom Serienkoordinator Mathias Lesch noch wissen: Welchen Vorteil hat es, Klubsportler und Teilnehmer der Deutschen Kart Meisterschaft gegeneinander antreten zu lassen? „Es hat etwas Gutes – es hat etwas Schlechtes. Das Gute daran ist, dass die Teilnehmer der Regionalserien sich mit den etwas Größeren messen können. Der Nachteil liegt in den unterschiedlichen Leistungsprofilen der Teilnehmerklassen. Hier könnte es beim Clubsportler schnell zu Frust kommen und er verliert das Interesse am Kartsport. Das wollen wir natürlich nicht. Da wir jedoch einen solchen Zusammenschluss sehr dosiert planen, hoffen wir darauf, dass es allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern viel Spaß bereitet, auch wenn wir Motorsport auf unterschiedlichen Leveln betreiben. Denn darum geht es. Das Racing sollte im Vordergrund stehen.“
Das nächste Rennen findet bereits in zwei Wochen, vom 27. bis 28. April, im sächsischen Lohsa statt. Dort empfängt Homestate Lohsa die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des OAKC.
CIK-Mini – Rotax Mini
Den Start in die Saison eröffneten traditionsgemäß die kleinsten Teilnehmer. Vertreten waren die Motorenklassen der CIK-Mini mit insgesamt 20 Teilnehmern und die Rotax Mini mit sechs Teilnehmern. Henri Möhring aus Schoneck, Milan Rossi aus Uchtelfangen und Carlos Nees aus Alzenau sorgten hier für spannende Rennen. War es im Zeittraining Milan Rossi der die schnellste Zeit auf dem 1.315 Meter langen Rundkurs der Arena E für sich verbuchen konnte, drehte sich das Kräfteverhältnis im ersten Rennen. Hier sicherte sich Henri Möhring den ersten Sieg der Saison. Seine beiden Mitbewerber hatten das Nachsehen. Auch im zweiten Rennen des Tages ließ sich Henri Möhring den Sieg nicht mehr nehmen. Tagessieger war somit Henri Möhring vor seinen beiden Mitbewerbern Milan Rossi und Carlos Nees.
Etwas eindeutiger gestaltete sich die Rotax Mini Tageswertung, dank Erik Radtke aus Falkensee. Er ließ seine Mitstreiter Ben Nestler und Leon Walczak aus Cottbus nicht den Hauch einer Chance. Bereits im Zeittraining zeigte er seine Ambitionen für dieses Wochenende. Und so stand nach den beiden Siegen im ersten und zweiten Rennen des Sonntages auch die Tageswertung fest in der Regie von Erik Radtke.
Tageswertung CIK-Mini
1. Henri Möhring
2. Milan Rossi
3. Carlos Nees
Tageswertung Rotax Mini
1. Erik Radtke
2. Ben Nestler
3. Leon Walczak
OK Junior – Rotax Junior – Rotax Senior – X30 Senior
Aufgrund der vielen Teilnehmer entschied sich die Organisation für eine etwas ungewöhnliche Konstellation. Nachdem die Klasse der X30 Senioren mit 36 Startern maximal besetzt war, schickte der OAKC weitere acht X30 Teilnehmer gemeinsam mit den OK Junioren, den Rotax Junioren und Rotax Senioren an den Start.
Bei den OK Junioren knüpfte der aus Melle angereiste Moritz Groneck an seine Leistung des Vorjahres an. Er verwies seine Mitbewerber Oliver Städtler aus Nürnberg und Niko Bognar aus Neulehe auf die Plätze zwei und drei. Moritz Groneck dominierte das Geschehen und holte sich den Tagessieg.
In der Klasse der Rotax Junioren sah es für den Tagessieger Phil Schober aus Müncheberg nach keinem einfachen Sieg aus. Er musste sich im Zeittraining mit dem dritten Platz zufriedengeben, während Luca Nobis aus Zwönitz die Poleposition sicherte. Erst in den Rennen konnte Phil Schober das Kräfteverhältnis drehen. Mit einem zweiten Platz im ersten Rennen und seinem Sieg im zweiten Lauf machte der Müncheberger den Sack zu. Moritz Freitag aus Dresden nahm den Pokal des Drittplatzierten mit nach Hause.
Anne Frommhold aus Borna zeigte sich bei den Rotax Senioren in Bestform. Bereits im Zeittraining unterstrich sie ihre Ambitionen für dieses Wochenende. Und auch in den beiden Rennen ließ sie sich nicht die Butter vom Brot nehmen. Mit Poleposition und zwei Siegen in zwei Rennen konnte der Tagessieg nur an die Pilotin aus Borna gehen. Ihre beiden Mitbewerber Hugo Müller aus Colditz und Maxim König aus Dresden hatten das Nachsehen.
Würde man die Situation in der X30 Motorenklasse politisch erklären, so könnte man hier von einem Überhangsmandat sprechen. Vereinfacht gesehen haben sich in der Klasse der X30 Senioren 44 Teilnehmer eingeschrieben. Da die Arena E eine Zulassung für maximal 36 Teilnehmer besitzt, entschied sich die Organisation acht Teilnehmer außerhalb der Wertung fahren zu lassen. Hier darf nicht unerwähnt bleiben, dass Niklas Hirsch aus Altenkirchen seine beiden Mitbewerber Carl Luthardt aus Berlin und Davin Singer Mendig klar auf die Plätze zwei und drei verwies.
Tageswertung OK Junior
1. Moritz Groneck
2. Oliver Städtler
3. Niko Bognar
Tageswertung Rotax Junior
1. Phil Schober
2. Luca Nobis
3. Moritz Freitag
Tageswertung Rotax Senior
1. Anne Frommhold
2. Hugo Müller
3. Maxim König
Tageswertung X30 Senior – ohne Wertung
X30 Junioren
Mit insgesamt 31 Teilnehmern fand das erste große Battle der Saison im sächsischen Mülsen auf dem Programm. Am besten kam Lukas Roos aus Spaichingen mit den Bedingungen im Zeittraining zurecht. Wie er uns verriet, ist er einfach nur schnell gefahren. Doch in den beiden Rennen nahm der Druck durch seine Mitbewerber Emilio Bernd aus Türkheim und Marius Bonconseil aus Berlin immer stärker zu. Dennoch verteidigte er seine Führung souverän. Der Tagessieg mit Pokal ging also nach Spaichingen zu Lukas Roos.
Tageswertung X30 Junioren
1. Lukas Roos
2. Emilio Bernd
3. Marius Bonconseil
X30 Senioren
Mit 36 Teilnehmern waren die Senioren der X30 Klasse vollzählig angetreten. Elia Weiss aus München zeigte im Zeittraining, dass er sein Material auf dem 1.315 Meter langen Rundkurs von Mülsen am besten im Griff hat. Nach zwei souveränen Rennsiegen konnte der Tagessieg nur nach München gehen. Elia Weiss überlies die Plätze zwei und drei seinen beiden Mitbewerbern Torben Gröndahl aus Hamburg und Max Hezel aus Fulda.
Tageswertung X30 Senioren
1. Elia Weiss
2. Torben Gröndahl
3. Max Hezel
KZ2
Auch bei der Getriebeklasse gab es in Mülsen reges Interesse von den Fans. Nicht weniger als 35 Teilnehmer kämpften um den Sieg. Doch wie immer, „es kann nur einen geben“. Umso internationaler ging es im Kampf um die Tageswertung zu. Maximilian Schleimer aus Obertiefenbach musste sich im Rennen um die Poleposition mit Platz vier begnügen. Die Pole schnappte sich nämlich Simon Rechenmacher aus Rosenheim. Die junge Fahrerin Claudia Henning aus Waidhofen konnte sich mit Platz zwei im Zeittraining in eine gute Ausgangsposition bringen. Doch nach dem Zeittraining kommen noch die Rennen. Im ersten Lauf setzte sich Maximilian Schleimer gegen den aus Tallinn angereisten Letten Ken Algre durch, während Claudia Henning den dritten Platz holte. Im zweiten Rennen zeigte sich Maximilian Schleimer unbeeindruckt und sicherte sich mit dem zweiten Sieg auch die Tageswertung. Claudia Henning und der aus Lettland angereiste Ken Algre sicherten sich die Plätze zwei und drei in der Tageswertung.
Tageswertung KZ2
1. Maximilian Schleimer
2. Claudia Henning
3. Ken Algre
KZ2 Gentlemen
Mit 17 Teilnehmern war auch die Klasse der KZ2 Gentlemen gut besucht. Und auch hier war eine Dame dabei, die es ihren Mitbewerbern schwer machte. Seit Jahren genießt die Stolbergerin Nathalie Kreitz unter ihren männlichen Kollegen einen respektvollen Ruf. An diesem Wochenende war es Sven Salzmann aus Neuss, der die Stolbergerin auf den zweiten Platz in der Tageswertung verwies. Nicht nur das Zeittraining ging mit der Poleposition an Sven Salzmann. Beide Rennen verbuchte er souverän für sich. Nathalie Kreitz und Lars Ossenbeck aus Damme folgten auf den Pokalrängen.
Tageswertung KZ2 Gentlemen
1. Sven Salzmann
2. Nathalie Kreitz
3. Lars Ossenbeck
KCT 50 ccm – 150 ccm – Hochrad
Historische Karts sind auf Kartbahnen heutzutage eher selten zu finden. Nicht so beim OAKC. Hier waren die KCT-Klassen mit insgesamt 31 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gut besucht. Ein Zeichen, dass den Historischen die Anlage der Arena E besonderen Spaß bereitet.
Seit Jahren sehen wir immer wieder die gleichen Verdächtigen auf dem Treppchen. So auch an diesem Wochenende. Mit 50 ccm entschied an diesem Wochenende der Altmeister Joachim Bohne vor dem Youngster Felix Stemke das Kräfteverhältnis für sich. Lea Raupach belegte als einzige Dame den dritten Platz.
Tageswertung KCT 50 ccm
1. Joachim Bohne
2. Felix Stemke
3. Lea Raupach
Hart umkämpft war die Klasse der 150 ccm. Insgesamt 17 Piloten nahmen die Herausforderungen an. Doch wen wundert es: Wenn Altmeister Hans-Jürgen Graef mit seinem historischen Kart anreist, haben seine Mitbewerber oft das Nachsehen. So auch dieses Mal. Frank Leuschel nahm am Sonntagabend den Pokal des Zweitplatzierten mit nach Hause und Tobias Weniger schloss als Dritter ab.
Tageswertung KCT 150 ccm
1. Hans-Jürgen Graef
2. Frank Leuschel
3. Tobias Weniger
Bei den Hochrädern ist sie seit Jahren ein Star: Andrea Brünner war an diesem Wochenende als alleinige Hochrad Pilotin an den Start gegangen und zeigte mit ihrem wunderschönen Kart viel Einsatz für den Tagessieg.
Tageswertung KCT Hochrad
1. Andrea Brünner
KCT Youngtimer Getriebe – Getriebelos
Dass Karts, deren Homologation für den aktuellen Rennbetrieb ausgelaufen sind, auch weiterhin ihre Daseinsberechtigung haben, stellt die Klasse der Youngtimer unter Beweis. Hier wird zwischen Karts mit und ohne Getriebe unterscheiden. Mit Getriebe sind acht Meister ihres Fachs in Mülsen angetreten. Am Ende des Tages setzte sich Marcel Krause gegen Ralph Hulzer und Hendrik Schluttig durch.
Tageswertung KCT Youngtimer Getriebe
1. Marcel Krause
2. Ralph Hulzer
3. Hendrik Schluttig
Ohne Getriebe waren es Andre Bruchmüller und seine Mitbewerberin Nancy Kirsche, die den Sieg unter sich ausmachten. Diesmal war es Andre Brauchmüller, der mit seiner Spoilernase etwas Vorsprung hatte.
Tageswertung KCT Youngtimer Getriebelos
1. Andre Brauchmüller
2. Nancy Krische