Zandvoort/Niederlande: Das dritte Rennwochenende der Deutschen GT3 Meisterschaft 2022 fand vergangenes Wochenende (24. bis 26. Juni) im niederländischen Zandvoort statt. Für das junge Österreichische Eastalent Racing Team war die Veranstaltung ein weiteres Highlight im ADAC GT Masters Kalender. Besonders angetan hat es Norbert Siedler und seine Mannschaft von den beiden in 2020 errichteten Steilkurven. Hier waren sich beide Fahrer einig: „Mit Vollgas durch diese Kurve ist einfach sensationell“ schwärmt Teamkollege Simon Reicher und Norbert Siedler fügt hinzu: „Das ist in Europa einzigartig und macht wahnsinnig viel Spaß“.
Der Freitag begann erfolgreich mit den Plätzen zwei und vierzehn in den freien Trainings. Der Samstag hatte es dann in sich. „Wir haben im ersten Zeittraining eine strategisch wichtige Entscheidung getroffen und wurden mit Platz sechs belohnt“, kündigt Norbert Siedler an.
So starteten die Österreicher mit Rückenwind ins heiß ersehnte erste Zeittraining am Samstag. Hier zahlte sich die Erfahrung und Routine von Teammanager Burkhard Hesseler aus. Während die Ingenieure nach Umschalten der Boxenampel auf Grün noch ein paar Minuten mit der Jagd auf die Bestzeit warten wollten, intervenierte der Teammanager. Hesseler meinte nur „raus mit euch, da hinten kommt eine Regenwolke“. Und er sollte Recht behalten. Während Teamkollege Simon Reicher in seinem Zeittraining auf einer Bestzeit Runde war, begann es am anderen Ende des Dünenkurses bereits zu regnen. Alle anderen Teams, die zu lange in der Boxengasse standen und abwarteten, mussten ihre schnelle Runde nun auf nassem Asphalt absolvieren. Dank ihrer Taktik, belegten die Österreicher Platz sechs im Zeittraining.
Teamkollege Simon Reicher startete stark ins erste Rennen, lag nach der ersten Kurve auf Platz vier und nur eine Runde später bereits auf Platz drei. Ein glücklicher Norbert Siedler erklärt: „Ein tolles Ergebnis und vor allem großartiges Wochenende für uns. Damit haben wir nicht gerechnet, dass wir am dritten Rennwochenende bereits auf dem Podest stehen würden. Simon hat einen tollen Job gemacht. Platz drei in seinem Stint, und das mit der gesamten Audi-Armada im Rücken. Nach dem Boxenstopp übernahm ich den Audi von Simon und war überrascht, wie gut wir mit den Schnellsten mithalten konnten. Das Auto klebte sehr gut auf dem Asphalt. Wir konnten aus eigener Kraft den Speed der Führenden mit gehen.“
Das zweite Zeittraining am Sonntag war mit Platz 15 nicht ganz so gut, obwohl das Team nur 0,546 Sekunden Rückstand zum Polesetter hatte. „Meine schnellste Runde hat nicht ganz gepasst, ich konnte den Peak meiner Reifen nicht nutzen. Doch hier im Masters muss einfach alles perfekt passen. Die Leistungsdichte ist einfach enorm hoch.“ Recht hat er: Schaut man sich die Starterlisten etwas genauer an, so wird deutlich, dass im ADAC GT Masters nicht weniger als sechs ehemalige Formel 1 Fahrer antreten.
Doch im Rennen passte der Speed. Nachdem sie einen Lamborghini überholten und ihre Strategie für das Rennen aufging, sicherte sich das Eastalent Racing Team Platz 10 im Finale am Sonntag. Ein hervorragendes Ergebnis, welches auch der kleine Verbremser in Simon Reicherts Stint nicht schmälerte.
Fazit: „Ein riesiges Dankeschön geht ans ganze Team, die haben einen fantastischen Job gemacht. Ob wir am Nürburgring an unseren Podiumsplatz anknüpfen können, kann ich nicht sagen. Selbst das Meisterauto vom vergangenen Jahr hat in dieser Saison noch keinen Podiumsplatz erreicht. Auf das Podium wollen alle, aber das ist sehr anspruchsvoll. An die Top Ten wollen wir auf alle Fälle wieder anknüpfen. Das ist unser erklärtes Ziel für jedes Rennen. Dabei ist das Zeittraining der Schlüssel zum Erfolg. Und genau da müssen wir noch nachlegen. Wenn uns das gelingt, können wir in den Top Ten mitfahren“, so Norbert Siedler.
Das vierte Saisonhighlight des ADAC GT Masters findet vom 7. bis 9. August auf dem Nürburgring statt.