Spielberg/Österreich: Der Red Bull Ring ist als Gastgeber des ADAC GT Masters immer wieder eine Reise wert. Bei strahlendem Sonnenschein sahen die angereisten Zuschauer vergangenes Wochenende spannende Rennen. Mit von der Partie war das österreichische GT3 Team Eastalent Racing mit seinen beiden Fahrern Simon Reicher und Norbert Siedler, beide ebenfalls aus Österreich. Nachdem das junge Team beim Debüt in Oschersleben in beiden Rennen in die Punkte fuhr, waren für das Heimrennen die Erwartungen groß. Eines Vorweg – ja – auch beim zweiten Saisonlauf reisten die Österreicher mit Punkten im Gepäck nach Hause.
Simon Reicher zeigte sich während des Wochenendes vorsichtig optimistisch: „Unser Ziel als Team ist es, in jedem Rennen in die Punkteränge zu fahren. Mit Platz 14 ist uns das im ersten Rennen am Samstag auch gut gelungen. Dennoch müssen wir mit uns ehrlich sein, wir konnten vor unserem Heimrennen leider nicht am Red Bull Ring testen. Das spüren wir.“
Dabei verhieß der Start ins Wochenende Gutes. Mit Platz 15 und 11 in beiden freien Trainings am Samstag lagen die Österreicher auf gutem Kurs, denn die ersten 15 Fahrzeuge der Deutschen GT Meisterschaft kassieren die wichtigen Meisterschaftspunkte.
Simon Reicher analysiert die Situation so: „Wir wissen teilweise wo die Schwachstellen liegen, teilweise aber auch nicht. Ein wichtiger Punkt ist, dass wir die Arbeitsweise der Auto-Reifen Kombination noch nicht zu 100% verstehen. Mit sieben Zehntel einer Sekunde Abstand zur Spitze waren wir wirklich nicht weit weg. Da am Red Bull Ring allerdings 18 Fahrzeuge innerhalb einer halben Sekunde liegen, sind die sieben Zehntelsekunden plötzlich Welten. Summa summarum war das erste Zeittraining nicht gut. Das geht auf meine Kappe – ich habe meinen Rhythmus nicht gefunden. Das Rennen verlief dagegen gut. Von Platz 22 auf 14 können wir für uns als solide Leistung bezeichnen. Im zweiten Zeittraining mit Rennen am Sonntag lief leider nicht viel, das lag eindeutig an uns. Wir müssen jetzt die Daten analysieren und schauen, woran es lag. Schon im Zeittraining fuhr Norbert mit Bremsproblemen. Das sind keine guten Voraussetzungen für den Red Bull Ring, der eine reine Highspeed Strecke mit vielen harten Bremspunkten ist. Aber so ist der Motorsport. Nur wenn alles perfekt zusammenpasst, hat man auch die Chance zu gewinnen. Damit wir in Zandvoort wieder gut aufgestellt sind, werden wir die Zeit nutzen und uns gut vorbereiten.“
Für Teamkollege Norbert Siedler ist die Situation eindeutig: „Sicherlich haben wir uns bei unserem Heimrennen viel vorgenommen. Ehrlich gesagt habe ich mir schon gedacht, dass es für uns mit dem Audi am Red Bull Ring sehr schwierig werden wird. Der Red Bull Ring ist keine typische Audi Strecke. Die Zeittrainings sind im ADAC GT Masters immer das A&O. Da wäre es schön gewesen, etwas besser zu performen, denn der Rennspeed hat im Großen und Ganzen gepasst. Auf den sehr langen Geraden mit ihren Höhenanstiegen hat uns Leistung gefehlt. Im Infield, also dem Streckenabschnitt in denen die schnellen Kurven liegen, gehörten wir ab den freien Trainings immer zu den schnellsten Teams. Mit den drei bis vier Zehntelsekunden, die auf der langen Geraden fehlen, kann man bei dieser Leistungsdichte im ADAC GT Masters kaum noch aufholen. Jetzt schauen wir optimistisch nach Zandvoort. Ich denke die Strecke liegt der Charakteristik unseres Audis besser.“
Und so blicken die Österreicher gespannt auf die nächste Veranstaltung. Im niederländischen Zandvoort direkt an der Nordsee-Küste findet vom 24. bis 26. Juni der dritte Lauf des ADAC GT Masters statt.