Ludwigsau/Hessen: Das 49. ADAC TOTAL 24-Stunden Rennen auf dem Nürburgring war wie in den Jahren zuvor auch vergangene Woche (3. bis 5. Juni) von Wetterkapriolen geprägt. Der Ludwigsauer Marcel Lenerz startete mit einem von Schubert Motorsport eingesetzten BMW M2 CS Racing in der Cup 5 Kategorie.
Marcel Lenerz und seine Teamkollegen Torsten Schubert, Michael von Zabiensky und Christopher Dreyspring rechneten sich mit Ihrem Team gute Chancen auf den Gesamtsieg. „Uns war bewusst, dass wir in der Eifel wieder mit Regen, Nebel und Unfällen zu rechnen haben. Wenn unser Auto keinen technischen Defekt hat, können wir auf dem 25,378 Meter langen Eifelkurs den Gesamtsieg ins Auge fassen“, berichtet Lenerz. Zunächst sollte dieser Plan machbar sein. Marcel Lenerz pilotierte den Cup 5 BMW mit einem neunsekündigen Vorsprung auf die Pole Position. „Mehr war leider nicht drin“, sagte der 23-Jährige nach dem Zeittraining mit einem Lächeln im Gesicht.
Ins Rennen am Samstag startete der Schubert Pilot zunächst mit einem geplanten Stint von einer Stunde. Doch die Eifel wäre nicht die Eifel, wenn sie nicht allen Protagonisten deutlich macht, dass sie hier die Regie innehat. 20% der Strecke hatte bereits von Beginn an einen nassen Asphalt. „Gut, dass wir uns für einen abgefahrenen Regenreifen entschieden haben. Das gab uns für diese Wetterbedingungen in den nassen Streckenabschnitten den nötigen Grip.“ Wenig später machte die Eifel ihren Ruf alle Ehre. Der Regen wurde immer stärker und inzwischen war es auf der gesamten Nordschleife nass. Das Team entschloss sich den Hessen für einen weiteren Stint auf der Strecke zu lassen. Lenerz kommentierte die Phase so: „Das Aquaplaning war inzwischen so extrem, dass ich schon mehrmals die Runde dachte, das war es jetzt. Dennoch konnte ich unseren BMW auf der Strecke halten und einen fünfminütigen Vorsprung herausfahren.“
Dann der Schock. Nur 200 Meter vor der Boxeneinfahrt gab der M2 CS Racing seinen Dienst auf. Der Spritmengenmesser der Benzinpumpe fiel aus. Den Wagen selbst in die Box zu schleppen ist auch bei guter Sicht nicht gestattet, so dass sich das Team in Geduld üben musste, bis der Abschleppwagen den BMW zurück in die Box brachte. Zwischenzeitlich rutsche der Sportwagen mit der Startnummer 890 bis auf Platz fünf ab. Als dann die Rennleitung auf Grund starken Nebels auf der Nordschleife die rote Flagge auspackte, war der Plan der Oscherslebener Mannschaft geplatzt. „Rennabbruch ist immer doof“, so Lenerz. Doch dieser geht in die Geschichte als längste Unterbrechung der Veranstaltung ein. Das berühmt-berüchtigte Eifelwetter ließ ab 22:29 Uhr alle Fahrzeuge in ihren Boxen stehen.
Erst am Sonntag um 11:40 Uhr ging es für die Teilnehmer zum Restart auf die Einführungsrunde. Marcel Lenerz zeigte sich mit der Situation sichtlich unglücklich: „Durch die lange Rennunterbrechung wurde uns die Chance genommen, die Zeitverluste wieder auszugleichen.“ Immerhin errang die Schubert Mannschaft nach dem Restart Platz drei in der Cup 5 Klasse. „Sicherlich ist es ärgerlich, wenn du aus eigener Kraft ein Rennen gewinnen könntest. Ein dritter Platz ist jedoch keine Schande. Im Gegenteil. Wir freuen uns über unseren Erfolg“, resümiert der 23-Jährige.
Bereits am Mittwoch dieser Woche (9. Juni) geht es für den Ludwigsauer zur ADAC GT4 Germany Meisterschaft an den österreichischen Red Bull Ring. Dort will der Schubert Pilot an den Erfolg vom letzten Rennen in Oschersleben anknüpfen. Die Rennen und das Qualifying der Steiermark sind vom 11. bis 13. Juni im Livestream bei TVNOW und auf adac.de/motorsport zu sehen.
Fotocredit: Alexander Trienitz