Ilmenau/Thüringen: Bei der 49. Auflage des 24-Stunden Klassikers am Nürburgring bestimmte wieder einmal das Wetterchaos den Rennablauf. Der Ilmenauer Kim-Luis Schramm nahm in der vergangenen Woche (3. bis 5. Juni) mit seinen Teamkollegen Michele Beretta, Frank Stippler und Nicki Thiim im Phönix Audi R8 LMS den Kampf nach den begehrten Pokalen auf.
Die Phönix Mannschaft um Teamchef Ernst Moser startete bei den freien Trainings am Mittwoch und Donnerstag entspannt in die Veranstaltung. „Wir mussten auf der Nordschleife kein Risiko eingehen und unserem Audi nicht das Allerletzte abverlangen, da wir uns im Qualifikationsrennen am 8. und 9. Mai bereits direkt für das Top-Qualifying qualifiziert hatten“, berichtet Kim-Luis Schramm. Nicki Thiim lieferte unter schwierigsten Bedingungen im Top-Qualifying mit Platz acht eine starke Leistung ab. Kim-Luis Schramm kommentierte es so: „Wir waren als bester Audi genau dort, wo wir hinwollten, nämlich unter die Top Ten! Bei einem 24-Stunden Rennen ist die Pole Position nicht ganz so entscheidend. Ein Startplatz in den Top Ten ist eine sehr gute Ausgangsbasis für das komplette Rennen.“
Bei Eifel-typischen Wetterbedingungen fiel Samstagnachmittag um 15:30 Uhr der Startschuss. In den ersten Rennstunden konnte sich die Phönix Mannschaft in der Spitzengruppe festsetzen. Als der Ilmenauer den Audi mit der Startnummer 11 für seinen ersten Stint übernahm, verschärften sich die Wetterbedingungen. Kim-Luis Schramm gelang es dennoch den Abstand zum Drittplatzierten zu verkürzen und fuhr bis auf Schlagdistanz an den BWM seines Mitbewerbers heran. Nach 5 gefahrenen Runden zeigte die Rennleitung die rote Flagge. Nachdem der Nebel immer stärker wurde, richtete die Rennleitung viele Code 60 Zonen ein. Das sind Zonen, in denen maximal 60 km/h gefahren werden darf. Nachdem die GT3 Boliden in diesen Streckenbereichen ihre Reifen nicht mehr auf Temperatur halten konnten, entschied Rennleiter Walter Hornung um 22:29 Uhr dem Feld die rote Flagge zu zeigen.
Während der Rennunterbrechung stellte sich heraus, dass Nicki Thiim ein kleiner Fehler unter gelber Flagge unterlief. Kim-Luis Schramm schildert die Situation so: „Nicki dachte, dass ein sehr langsames Fahrzeug vor ihm eine Panne hat und überholte dieses mit langsamer Geschwindigkeit“. Anderthalb Strafminuten brachte dieses Missverständnis auf das Zeitkonto des Phönix-Audi.
Der Restart erfolgte Sonntagvormittag um 11:40 Uhr. Das Feld schob sich zusammen. Der Phönix Audi hatte jedoch schon beim Start den besagten anderthalbminütigen Rückstand. Die Schlussphase kommentiert der Thüringer so: „Michele konnte in seiner ersten Runde das Spitzentempo von Platz vier aus gut mitgehen. In seiner zweiten Runde musste er die ersten GT Fahrzeuge vorbeiziehen lassen, bevor in seiner dritten Runde eine Berührung mit einem Mitbewerber zu einem Reifenschaden führte. Keine leichte Aufgabe für Michele. Nach dem Reifenschaden nahm er das Rennen von Platz 21 wieder auf. Ein Dreher und Einschlag machten jedoch eine 20-minütige Reparatur notwendig.“ Den Schlussstint übernahm Kim-Luis Schramm. Er stellte den Audi nach einigen turbulenten Stunden auf Platz 17 ab. Sein Fazit fällt dennoch positiv aus: „Platz 17 verlief nicht nach unserem Geschmack. Wir waren aber das ganze Wochenende schnell. Schnellster Audi im Feld und aus eigener Kraft siegfähig. Das macht Lust auf mehr. Ich freue mich schon jetzt auf das 50. ADAC TOTAL 24-Stunden Rennen“.
Schlag auf Schlag geht es für den sympathischen Thüringer bereits am kommenden Mittwoch zur GT3 Meisterschaft nach Österreich. Ab dem 9. Juni gastiert das ADAC GT Masters auf dem Red Bull Ring in Spielberg. Die Rennen können live und in voller Länge im Fernsehen auf dem Sender NITRO, sowie im Livestream bei adac.de/motorsport verfolgt werden.
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