Fotocredit Gruppe C / Tim Upietz
Nicht weniger als 1000 Kilometer und eine Runde Renndistanz galt es am vergangenen Wochenende (13. bis 15. November) in der GT World Challenge Europe im südfranzösischen Le Castellet für Kim-Luis Schramm zu absolvieren. Er und seine beiden Teamkollegen Mattia Drudi und Frederic Vervisch griffen in das Lenkrad des von dem Hannoverschen Team Attempto Racing eingesetzten GT3 Audi R8.
Welche Herausforderungen der 5842 Meter lange Rundkurs des Circuit Paul Ricard parat hielt, zeigte das Zeittraining am Samstag. Im freien Training noch auf Platz vier liegend, sollte dann eine Problematik sichtbar werden. Kim-Luis Schramm schildert: „Mit dem Setup haben wir uns über beide Trainingssessions schwergetan. Für die langen Geraden hat uns der notwendige Topspeed gefehlt und im Zeittraining haben wir den Peak im Reifen nicht getroffen. Letztendlich blieb uns nichts anderes übrig, als am Sonntag von Platz 13 ins Rennen zu starten.“
Kim-Luis Schramm, der den Start am Sonntag fuhr, zeigte von Beginn an eine fantastische Performance. Einen Mitbewerber nach dem anderen überholte der 23-Jährige, bis sich der Attempto Audi auf Platz eins wiederfand. „Die erste Rennstunde war schon große Klasse und hat mir viel Spaß gemacht. Also bis zu dem Zeitpunkt, als wir eine Durchfahrtsstrafe für Überholen außerhalb der blauen Markierungen bekamen. Das warf uns bis auf Platz acht zurück und wir mussten unsere Strategie überarbeiten“, sagte der Thüringer.
Die anschließenden Fahrerwechsel absolvierten Team und Fahrertrio wie ein Uhrwerk. Doch eins wurde von außen sichtbar. Immer wenn der schwarze Attempto Audi in Schlagdistanz eines Mitbewerbers heranfuhr, reichte die Performance zum Überholen nicht aus. Hatten sie keinen Mitbewerber vor sich, erreichten sie die Rundenzeiten der Führenden. Kurz vor Schluss der 1000 Kilometer Distanz, lag die Startnummer 66 noch immer auf dem achten Platz. Ein Umstand, den Kim-Luis Schramm unter anderem den Reifen zuschrieb: „Auf der einen Seite hatten wir im Zeittraining den Peak unseres Reifens nicht optimal getroffen, doch dafür hatten wir im Rennen dann keinen großen Tire-Drop. Der Reifen hatte also über die Distanz erstaunlich wenig Verlust.“
In der Schlussphase des Rennens wurde es dann noch einmal spannend. Ein Mitbewerber holte auf und alle Anstrengungen halfen nicht – sie mussten ihn vorbeiziehen lassen. Letztendlich beendete Kim-Luis Schramm seine Saison und das Finale der GT World Challenge Europe auf einem respektablen neunten Platz. Für den 23-Jährigen stehen nach einer anstrengenden Saison nun die Vorbereitungen für das kommende Jahr auf dem Stundenplan.