Fotocredit Gruppe C / Tim Upietz
Für den Wümbacher Kim-Luis Schramm geht es in den letzten Wochen Schlag auf Schlag. Nach dem turbulenten 24 Stunden Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife, reiste der 23-Jährige am vergangenen Wochenende (2. bis 4. Oktober 2020) auf den Sachsenring. Das ADAC GT Masters hatte zum Start in die zweite Saisonhälfte geladen. „Es ist für mich immer wieder eine große Freude mit der Liga der Supersportwagen auf meiner Heimstrecke zu fighten. Die Leistungsdichte ist sehr hoch und lässt keinen Spielraum für Fehler“, erklärt Kim-Luis Schramm.
Freitag ist der Tag des Pokerns. Kein Team lässt sich gerne in die Karten schauen und damit frühzeitig sein Leistungspotential enthüllen. „Genau das ist der Grund, warum du am Freitag nur auf deine eigene Balance hinarbeiten kannst. Gemeinsam mit meinem Teamkollegen Christopher Mies müssen wir das Auto so abstimmen, dass wir beide in der Lage sind es am absoluten Limit zu bewegen. Dabei ist das einfacher gesagt als getan. Doch wir hatten am Freitag beide ein gutes Gefühl, kamen sehr gut mit der Abstimmung zurecht und sind zuversichtlich in das erste Zeittraining am Samstag eingestiegen. Ich hatte auf meiner schnellsten Runden ein bisschen das Problem, eine perfekte Runde zu erwischen. Platz 15 statt eines Platzes in den Top Ten war das Ergebnis“, berichtet der montaplast by Land Motorsport Pilot.
Dabei macht es der Achterbahnkurs des in Hohenstein-Ernstthal liegenden Sachsenringes den Fahrern generell nicht leicht. „Aufgrund seines Höhenunterschiedes, den abfallenden und ansteigenden Kurven, die alle unterschiedlich schwer zu fahren sind, ist er eine Klasse für sich. Daher ist die Wahl der Linie am Sachsenring von elementarer Bedeutung. Leider habe ich mich in der ersten Runde falsch entschieden und befand mich plötzlich auf Platz 18 wieder. Das konnten wir im Laufe des Rennens kompensieren und beendeten das Rennen am Samstag auf Platz zwölf“, analysiert der Audi-Pilot das Geschehen. Eine positive Bilanz im ADAC GT Masters, womit sich der Thüringer wichtige Punkte in der Meisterschaft sicherte.
Der Sonntag entwickelte sich „eher zum Vergessen“ wie es Kim-Luis Schramm nannte. Anfangs verlief mit Platz elf am Sonntagmorgen das Zeittraining noch im Sinne des Wümbachers. Doch das Rennen hielt eine unangenehme Überraschung bereit. „Im Rennen konnte Christopher ein paar Plätze gut machen und lag nach der ersten Runde auf Platz acht, den er bis zur Rennhalbzeit halten konnte. Der Fahrerwechsel klappte hervorragend und das Auto fühlte sich in der ersten Runde perfekt an, als mich in Turn eins ein Mitbewerber von hinten kommend in einen Zweikampf verwickelte, wobei gleichzeitig eine Vielzahl von Mitbewerbern aus der Box zurück auf die Strecke kamen. Plötzlich war es so eng, dass es zur Kollision kam und an unserem Audi die hintere Aufhängung brach“, schilderte Kim-Luis Schramm.
Viel Zeit zum Verarbeiten bleibt dem 23-Jährigen nicht. Bereits in zwei Wochen (16. bis 18. Oktober 2020) steht in der „Liga der Supersportwagen“ der österreichische Red Bull Ring auf der Agenda.