Inzwischen ist es ein bisschen aus dem Fokus geraten, doch der vor wenigen Tagen gerade 20 Jahre jung gewordene Lirim Zendeli, war 2016 ADAC Kart Masters Champion in der Seniorenklasse. Während der Bochumer in den letzten Jahren eher durch seinen ADAC Formel 4 Titel und dem Formel-3-Debüt 2019 auf sich aufmerksam machte, probierte er sich am vergangenen Wochenende (26. bis 27.10.) beim traditionsreichen Memorial in Kerpen zum ersten Mal in einem Schaltkart aus. „Donnerstag vor dem Wochenende habe ich gerade einmal drei Stunden Zeit gehabt, um mich an alles zu gewöhnen. Bereits im Vorfeld haben mir alle, darunter auch mein Teamchef Michael Schmidt (MSR Motorsport / Parolin Deutschland) gesagt, dass ich mich da auf keine einfache Aufgabe einlasse. Und ich muss ganz ehrlich sagen – das ist wirklich sehr anstrengend. Dennoch habe ich es nicht unterschätzt. Meine starke Fitness, die mir hier eindeutig zugutekam, hat mich über das gesamte Wochenende gerettet. Mein Zeittraining hätte ich besser machen können, aber Platz vier ist auch ganz ok gewesen“, berichtet der Youngster voller Begeisterung.
Auch wenn es für den geübten Zuschauer in den ersten Runden so aussah, als würden dem Bochumer ein paar Runden mehr Training gut zu Gesicht stehen, steigerte er sich von Runde zu Runde. „Mein erster Start im Schaltkart war dann eher, sagen wir mal suboptimal. Da besteht jedenfalls dringender Trainingsbedarf“, sagte Zendeli lachend und fügte hinzu: „Platz sieben. Ein bisschen spät los, zu früh hochgeschaltet und etwas abgewürgt. Aber ansonsten bin ich ordentlich weggekommen“, kommentierte der 20-jährige seine ersten Geschicke einer Schaltkart Startphase. Zu seiner Ehrenrettung muss jedoch erwähnt werden, dass Zendeli in allen drei Rennen an diesem Wochenende, egal ob es regnete oder trocken war, die schnellste Rennrunde in den Asphalt des Erftlandrings zauberte. „Im Regen brauchst du unglaublich viel Gefühl. Von daher war es für mich cool zu sehen, dass ich das nicht verlernt habe. Und mit den Plätzen sieben, zwei und drei in den drei Rennen sowie dem dritten Gesamtplatz, muss ich mich für mein erstes Schaltkart Rennen nicht verstecken. Das hat mir unglaublich viel Spaß gemacht. Ich habe am Samstag meinen Papa angerufen und ihm gesagt, er soll unbedingt vorbeikommen. Viele alte Emotionen wurden bei mir geweckt. Es war ein bisschen wie früher, wo ich jedes Wochenende mit meinem Papa zu den Kartbahnen gereist bin. Besser geht es nicht“, bilanziert der sympathische Bochumer.