Seine Lernkurve kennt momentan nur eine Richtung. Und so zeigte der 16-jährige Donar Munding am letzten Wochenende am Hockenheimring eine starke Leistung im Renault Clio Cup Central Europe. Dieser gastierte bei seinem Heimrennen im Rahmenprogramm des American Fan Fests auf dem 4.574 Meter langen baden-württembergischen Hockenheimring.
„Das war für mich schon ein fast perfektes Wochenende. Sicherlich ist auf der Skala noch ein wenig Luft nach oben, aber dennoch bin ich mit dem Wochenende und mir sehr zufrieden“, erkläre der junge Stuttgarter sichtlich glücklich. Sein Einstieg in das Wochenende begann am Freitag mit dem ersten freien Training etwas holprig. Die Technik spielte nicht mit, so dass er erst mit dem zweiten freien Training am Nachmittag am Geschehen teilnehmen konnte. „Für mich ging es erst einmal darum, die Strecke zu verinnerlichen und zu schauen, wie der Clio und die Technik mitspielt. Nachdem alles gut funktionierte, konnte ich mich im Zeittraining gut positionieren“, berichtet der Youngster.
Mit Platz elf im Zeittraining fehlten dem Schüler nur wenige Zehntelsekunden auf den schnellsten Teilnehmer. Damit verbesserter er seine Ausgangsposition für die Rennen enorm. „Das Zeittraining war schon recht gut. Damit es in Zukunft noch besser läuft, muss ich etwas konstantere Rundenzeiten hinbekommen. Wenn du zwei, drei kleine Fehler in den beiden Runden machst, die dir für das Ausnutzen des Reifenpeaks bleiben, dann spürst du ganz deutlich, dass du noch Luft nach oben hast“, analysierte Donar Munding die Situation.
In seinem ersten Rennen am Samstag zeigte der Schwabe starke Nerven. In der Startphase alles richtig gemacht, ging es für ihn bis auf Platz sieben nach vorne. „Wenn man weiter vorne fährt, werden die Zweikämpfe härter, aber bei weitem fairer als im hinteren Feld. Es hat mir natürlich sehr geholfen, dass ich ein wenig Platz nach vorne und auch hinten hatte. Mit Platz sieben können wir sehr zufrieden sein“, sagte uns der Rookie. Sichtlich zufrieden mit dem Ergebnis zeigte sich auch sein Team von ETH Tuning.
Das zweite Rennen am Sonntagmorgen war dann eher etwas ungewöhnlich. Denn bereits in der ersten Runde legte ein Teilnehmer seinen Renault Clio auf das Dach, so dass die Rennleitung sich nach zwei Runden Safety-Car-Phase für Rot und den damit verbundenen Rennabbruch entschied. Nach einer ca. 15-minütigen Pause ging es in ein gekürztes Rennen, in dessen Verlauf der 16-Jährige keine große Chance mehr hatte, seinen zwölften Gesamtplatz zu verbessern.
„Ich glaube, meine Zurückhaltung an diesem Wochenende war der Schlüssel für die zwei ganz passablen Ergebnisse. Wenn man es schafft, alle Rennen und auch Trainingssitzungen ohne Unfälle, Berührungen oder technische Defekte zu überstehen, dann lernt man dabei ungemein viel. Das hätte ich nicht für möglich gehalten. Alleine den Einblick bekommen zu haben, dass ich mir das Rennen einteilen konnte, ohne dabei zu viel Risiko gehen zu müssen oder zu langsam unterwegs zu sein, war schon eine tolle Erfahrung“, schwärmte der Stuttgarter nach den Rennen und fügte mit einem Augenzwinkern hinzu: „Es gibt noch viel zu lernen“.
Die nächste Möglichkeit, seine Lernkurve weiter ausbauen zu können, bekommt der junge Schwabe mit seinem Team in Südfrankreich, wenn sich am ersten November-Wochenende alle europäischen Renault-Clio-Cup-Serien zum großen Finale der Saison auf dem Circuit Paul Ricard treffen.