Auch wenn der sympathische Neuhemsbacher nicht zum ersten Mal an den niederländischen Dünenkurs von Zandvoort fährt, so freut er sich umso mehr, endlich wieder in seinen Seat TCR einsteigen zu dürfen. „Leider ist mir in den letzten Wochen ein Partner abgesprungen, so dass ich am Nürburgring aus finanziellen Gründen nicht an den Start gehen konnte“, sagte der 17-jährige Loris Prattes.
Es steht im Rahmenprogramm der ADAC GT Masters der fünfte der insgesamt sieben Läufe der ADAC TCR Germany auf der Agenda des Rheinland-Pfälzers. Austragungsort ist der direkt an der Nordsee liegende Dünenkurs von Zandvoort. Loris Prattes, der dort sein Debüt im letzten Jahr feierte, sagte: „Letztes Jahr – das war nicht einfach. Ich erinnere mich noch sehr gut. Ich war mit meinem damaligen Team ein paar Tage vor dem offiziellen Wochenende angereist und verlor bei Tempo 160 km/h die Kontrolle über meinen damaligen Renault Clio. Der Einschlag war sehr heftig. Dennoch habe ich Zandvoort lieben und schätzen gelernt. Ich fahre dort sehr gerne und freue mich schon wahnsinnig auf die bevorstehenden Aufgaben“.
In diesem Jahr ist der Schüler mit seinem Schweizer Topcar-Sport-Team auf einem Seat-Cupra-TCR-Boliden mit 350 PS unterwegs. Bereits beim Saisonauftakt in Oschersleben zeigte Loris Prattes deutlich, dass man mit ihm rechnen muss. Diesen Trend setzte er bei den darauffolgenden Rennwochenenden im tschechischen Most und auf dem österreichischen Red Bull Ring fort. Und auch wenn er mit dem Nürburgring auf weitere wichtige Meisterschaftspunkte verzichten musste, so befindet der Youngster sich auf einer stetigen Lernkurve. „Es ist wirklich unglaublich, doch im Gegensatz zu dem Clio im letzten Jahr spüre ich das TCR-Auto viel deutlicher. Der Grenzbereich, das Arbeiten der Reifen, das macht einfach unglaublich viel Spaß. Nach jedem Rennwochenende habe ich wieder unglaublich viel gelernt“, so Loris Prattes.
Dabei hat es der Neuhemsbacher nicht einfach. Aufgrund der enormen Kosten, die so eine ADAC-TCR-Germany-Saison verschlingt, kann der 17-Jährige mit seinem Team nicht so oft trainieren und testen gehen, wie er gerne möchte. „Ich weiß, was meine Eltern für finanzielle Anstrengungen auf sich nehmen. Ich würde es auch klasse finden, wenn sich mehr Firmen in dem Bereich engagieren würden, um den Nachwuchs im Motorsport zu fördern. Doch egal, wie schwer der Weg an dieser Stelle auch ist, ich muss ein dickes Dankeschön an meine Mama sagen: Danke Mama, dass du so für mich kämpfst“, sagte uns Loris Prattes sichtlich gerührt.
Die ADAC TCR Germany wird vom 17. bis 19. August wieder im Rahmenprogramm der ADAC GT Masters ausgetragen. Diesmal auf dem niederländischen Dünenkurs von Zandvoort. Die Rennen werden wieder in gewohnter Qualität auf dem deutschen Sender Sport 1 als auch im Internet auf sport1.de live zu verfolgen sein. Loris Prattes erstes freies Training beginnt am Freitagmittag um 12.20 Uhr.