„Es wird Zeit, dass die Sommerpause nun endlich zu Ende geht“ sagte der 18-jährige Simon Reicher aus Kirchberg und meinte damit die siebenwöchige Auszeit der ADAC TCR Germany. In die zweite Saisonhälfte geht es für den jungen Österreicher am kommenden Wochenende vom 3. bis 5. August auf dem 3.629 Meter langen Nürburgring. „Einem Rennfahrer kann man so einiges abverlangen. Nur eins nicht: Freizeit, in der keine Rennen stattfinden“, sagte Reicher lachend.
Dabei konnte der Youngster auf ein spannendes Ereignis in seiner Freizeit zurückblicken. Im Team Schubert Motorsport nahm er den ersten Kontakt mit einem GT3-Fahrzeug auf. Genauer gesagt mit einem 550 PS starken Honda NSX GT3. Ein Kontakt, der seine Weichen für die kommenden Jahre stellen soll. „Das war brutal. Ich war völlig hin und weg, als mir mein Vater den Vorschlag machte, die nächste Stufe im Motorsport zu zünden. Und ausgerechnet im wahren Motorsport. Denn solange ich denken kann, ist für mich der GT3-Motorsport der einzig wahre Motorsport. Die Autos sehen schön aus. Der Sound ist grandios und die Fans kommen bis an die Autos ran. Ich bin ein Riesen-Fan der GT3-Fahrzeuge und deren Serien, wie zum Beispiel die ADAC GT Masters und die unzähligen 24-Stunden-Rennen“, schwärmte der Schüler der 8. Klasse des Werkschulheims Felbertal.
Trotz allem Schwärmen, der 18-Jährige freut sich auch auf seinen Audi RS3 LMS mit 350 PS. „Die ADAC TCR Germany ist eine fantastische Serie, um in den GT Motorsport einzusteigen. Und so habe ich mit meinem Team YACO Racing auch noch einiges vor in diesem Jahr. Der Einstieg in die Saison verlief, sagen wir mal, etwas holprig. Nein. Ich habe leider gleich zu Beginn in Oschersleben einen blöden Anfängerfehler gemacht, so dass wir unser gestecktes Ziel zwar nicht gänzlich verloren haben, aber nun eine Schippe drauf legen müssen“, analysiert Simon Reicher seine Ausgangssituation für die kommenden Rennen.
Der Österreicher liegt noch immer auf einem aussichtsreichen Top-Ten -Platz, den es am Nürburgring zu verteidigen gilt. „Naja, ich möchte ich mich eigentlich nicht mit dem Absichern meines Platzes nach hinten beschäftigen. Es soll für mich und mein Team schon noch ein paar Plätze weiter nach vorne gehen. Daran haben wir in den letzten Wochen der Pause hart gearbeitet“, so der sympathische Youngster.
Simon Reicher geht als Neunter der Meisterschaft in das vierte der insgesamt sieben Rennen der Saison 2018. „Da ist noch alles offen. Nach dem Bergfest am Nürburgring wissen wir mehr, wo wir stehen. Ich bin da sehr zuversichtlich“, so seine Einschätzung. Die Rennen werden in gewohnter Qualität auf dem deutschen Sender Sport 1 als auch im Internet auf sport1.de live zu verfolgen sein. Simon Reichers erstes freie Training beginnt bereits am Freitagmorgen um 8.45 Uhr.