Besser hätte der 19-jährige Wümbacher sein Talent nicht präsentieren können. Vor mehr als 67 000 Zuschauern holte sich der Thüringer Kim-Luis Schramm am vergangenen Wochenende beim Motorsportevent auf dem Lausitzring nicht nur die Pole-Position, sondern sicherte sich auch wertvolle Punkte in der Meisterschaft der ADAC Formel 4.
Auch die Highspeedschule der ADAC Formel 4 war beim gemeinsamen Gipfeltreffen in der „Liga der Supersportwagen“, der ADAC GT Masters und der Hightech-Tourenwagen der DTM, vertreten. Wie sich schon im Vorjahr herausstellte, ist das für die jungen Piloten eine tolle Gelegenheit, sich vor einem motorsportbegeisterten Publikum zu präsentieren. „Das war letztes Jahr schon eine klasse Veranstaltung. Für uns jungen Motorsportler bietet es eine großartige Chance zu zeigen, was wir können – gemeinsam mit der GT Masters und der DTM vor so vielen Zuschauern. Was will man mehr!“, zeigte sich der Youngster begeistert.
Doch auch wenn Kim-Luis Schramm einen souveränen Start-Ziel-Sieg in seinem ersten Rennen und eine fantastische Aufholjagd in seinem dritten Rennen zeigte – er katapultierte seinen Formel-4-Boliden von Platz 10 bis auf den dritten Podiumsplatz vor –, war er mit seiner Leistung im zweiten Rennen weniger zufrieden. „Wäre da nicht das zweite Rennen gewesen, so würde ich das Wochenende für mich als nahezu perfekt beschreiben wollen. Ich war in allen Sessions sehr schnell. Mein Team hat mir ein fantastisches Auto hingestellt, und ich konnte die Rennen Taktieren und zum Schluss sogar noch Rücksicht auf meine längst abgefahrenen Reifen nehmen. Damit habe ich vorher auch nicht gerechnet. Von daher bin ich mit dem Wochenende sehr zufrieden“, analysierte der Youngster sein Wochenende.
Im zweiten Rennen des Wochenendes am Samstagabend schien der 19-Jährige nicht richtig in Fahrt zu kommen. Schon beim Start konnte sich Schramm mit der Startnummer 28 von den anderen Teilnehmern nicht „freischwimmen“. „Den Verlauf eines Rennens kann man im Vorfeld nicht planen. Ich kann mir maximal für das Rennen etwas vornehmen. Aber ab dem Zeitpunkt, wenn alle gleichzeitig die Kupplung kommen lassen und Vollgas geben, musst ich mich mit der Wahl meiner Linie alleine bis zur ersten Kurve sehr oft umentscheiden und mich an eine sich permanent verändernde Situation anpassen. Und Entscheidungen muss man als Fahrer im Bruchteil einer Sekunde treffen. Durch die Wahl meiner Fahrlinie war ich öfters leider außen und konnte dadurch den Schwung nicht mit in die Kurve nehmen“, erklärte Schramm den Startablauf. Doch auch wenn er zu Beginn des zweiten Rennens ein paar Plätze verloren hat, so zeigte Schramm eine beeindruckende Aufholjagd. „Mit Platz 7 und der schnellsten Rennrunde im Gepäck war das Rennen ja auch nicht wirklich schlecht, nur dass ich am Anfang so weit zurückgefallen bin, hat mich gewurmt“, sagte das Wümbacher Motorsporttalent am Sonntagabend.
Für ihn und sein US Racing Team geht es nun zur ersten Station außerhalb Deutschlands. Der Red Bull Ring in der österreichischen Steiermark ist vom 9. bis 11. Juni 2017 Gastgeber der ADAC GT Masters. Alle Rennen werden in voller Länge auf Sport 1 übertragen.