Es war für den erst 16-jährigen Bochumer seine erste ADAC-Formel-4-Saison. Lirim Zendeli krönte am vergangenen Wochenende am Hockenheimring seine Debüt-Saison in der Highspeedschule der ADAC Formel 4 mit einem weiteren Podiumsplatz. Er hatte sich für dieses Wochenende viel vorgenommen – verhießen die Tests am Hockenheimring doch einiges. Und schon von Beginn an, am Donnerstag, als die ADAC Formel 4 im Rahmen der ADAC GT Masters zum Pre-Event geladen hatte, machte Zendeli deutlich, welchen Anspruch er sich für das Wochenende auf die Fahne geschrieben hatte. In allen freien Trainingseinheiten fand sich der Youngster unter den besten, ganz oben auf den Anzeigetafeln. Alle Zeichen wiesen auf einen erfolgreichen Abschluss seiner noch jungen Motorsportkarriere. „Ich habe keine Ahnung, warum wir den Speed und die fantastischen Zeiten vom Donnerstag nicht mit in den offiziellen Teil des Wochenendes am Freitagvormittag mitnehmen konnten“, sagte Zendeli nach den ersten beiden freien Trainings, in denen er hinter seinen eigenen Leistungen blieb. „Wenn ich in den freien Trainings nicht schnell bin, dann muss eben das Zeittraining passen.“ Und wie es gepasst hatte. 18 von 20 Minuten Zeittraining lag Zendeli auf Platz 1 in seiner Gruppe, als sich kurz vor Ablauf der Qualifikationszeit zwei Mitbewerber vor ihm in die Listen eintrugen.
Gesamtfünfter im Zeittraining. Für den Bochumer hätte es nicht viel besser laufen können, zumal er sich in seiner ersten Saison, seiner Rookie-Saison, befand. Ein Sprung weiter nach oben in der Liste der Rookies war eines seiner Ziele für dieses Wochenende. „Dass es nicht einfach werden würde, war mir klar. Aber die ersten fünf Rookies liegen nur wenige Punkte auseinander. Da ist noch nichts entschieden“, analysierte Zendeli die Ausgangssituation. Doch schon im ersten Rennen am Samstagvormittag setzte sich Zendeli gegen 37 Mitbewerber aus 12 Nationen durch. Als Gesamtvierter schrieb er sich in die Historie der ADAC Formel 4 ein. War an den Tagen zuvor das Wetter noch trocken, mit blauem Himmel, Sonne und 22 Grad, so sorgte am Samstag, pünktlich zum zweiten Rennen am Nachmittag, Abkühlung und starker Regen für Durcheinander und Rennunfälle. Der Regen war so stark, dass sich die Rennleitung zum Abbruch des Rennens entschied. Völlig unbeeindruckt davon zeigte sich der Youngster. Mit Platz fünf im dritten Rennen am Samstagnachmittag ließ er sich weiterhin die Tür für einen der Top-Drei-Rookie-Plätze offen. Und obwohl das dritte Rennen am Sonntagnachmittag für den Youngster mit Platz 24 in einer Katastrophe endete, holte er sich Platz fünf in der Rookie-Meisterschaft. „Ich hatte viel Speed in den Testtagen und dachte, ich kann das übertragen. Diesmal ist das Qualifying für mich ganz gut gelaufen. Ich konnte mein Selbstvertrauen aufbauen und in den beiden Rennen am Samstag zeigen, wozu ich in der Lage bin. Der Verlauf der Saison zeigt, dass es für mich in diesem Jahr richtig gut gelaufen ist. Ich musste in dieser Saison keinen Rückschlag hinnehmen und konnte mich von Rennen zu Rennen verbessern. Ich werde diese unglaubliche Saison für mich als Motivationsschub mitnehmen und peile in der kommenden Saison definitiv den Meistertitel in der ADAC Formel 4 an. Es gibt für mich noch so viel zu lernen, sodass ich glaube, dass ich in der ADAC Formel 4 gut aufgehoben bin“, blickte Lirim Zendeli auf die Saison 2016 zurück.