Seit einigen Wochen arbeitet das Team MSR Racing um Teamchef Martin Suffa gemeinsam mit seinen Fahrern daran, seine gute Performance in den freien Trainings pünktlich zum Zeittraining abrufen zu können. Sohn Martin Suffa hat gemeinsam mit dem Spezialisten für Telemetrie-Datenaufzeichnung, Heinz Franzen von Alfano Germany, die Schwachstellen der Fahrer analysiert und ausgewertet. Vergangenes Wochenende (vom 05.08. bis 07.08.2016) sollte nun die Umsetzung der Datenanalyse für die einzelnen Fahrer stattfinden. Wie in den Jahren zuvor richtet der ADAC die Kart Masters in der Magdeburger Börde, genauer gesagt in der e-tropolis Motorsport Arena Oschersleben aus. Es war das vierte der insgesamt fünf Rennwochenenden dieser Saison. „Wir waren vor dem Wochenende sehr gespannt, welche Erfolge uns die Datenauswertung bringen wird“, sagte Suffa. Um es vorwegzunehmen – es sollte nicht zum Nachteil der Fahrer sein.
Inmitten der Saison einen Klassenumstieg zu vollziehen, ist immer ein Wagnis. Aber wenn einem Fahrer, so wie dem jungen Niklas Koch, mitten in der Saison ein körperlich so deutlicher Wachstumssprung widerfährt, bleibt einem nichts anderes übrig. „Es passte in der Klasse der Junioren für ihn nicht mehr. Er war eindeutig zu groß, sodass sein körperlicher Schwerpunkt einfach zu hoch lag“, erklärte Suffa. Und der Umstieg in die Klasse der Senioren sollte sich für den Riedstädter als Vorteil erweisen. Belegte er im Zeittraining und in den Vorläufen immer einen Platz in der Top Ten, überraschte er mit einer sensationellen Leistung in den beiden Hauptrennen am Sonntag. Platz vier und fünf waren dem sympathischen Youngster sicher.
Der sympathischen jungen Dame des Teams, der 16-jährigen Vivien Dingert aus Sulzbach an der Saar, fehlte lediglich das Quäntchen Glück. Schnell war sie das ganze Wochenende. Nach den Vorläufen lag sie zwar auf einem komfortablen achten Platz, konnte diesen aber durch unglücklich verlorene Zweikämpfe nicht verteidigen. Über einen Platz neun und dreizehn in den Hauptrennen kam sie leider nicht hinaus. „Wenn sie in den Rennen noch ein bisschen mehr Geschick und Glück hätte, müssten sich ihre Mitbewerber warm anziehen“, so der Teamchef.
Ähnlich erging es dem 13-jährigen Louis Kulke in der Klasse der X30 Junioren. Der Bielefelder Youngster konnte seine Leistung zwar steigern und seine Zeiten reichten immer für die Top Ten, doch nach einem siebten Platz im ersten Vorlauf und einem Ausfall im zweiten Vorlauf kam er über Gesamtplatz 17 nicht hinaus. In den beiden Hauptrennen am Sonntag zeigte er eine klasse Leistung. Platz zehn und elf wären fast ein Grund zum Jubeln gewesen, jedoch kam Kulke während der Startphase im zweiten Hauptrennen am Sonntagnachmittag mit seinem Hinterrad auf die weiße Linie des Startkorridors, was die Sportkommissare mit einer Zeitstrafe ahndeten.
Der Wuppertaler Michel Boensmann nahm schon fast die Rolle des Unglücklichen im Team MSR Racing ein. Boensmann, der erst spät mit dem Kartfahren begonnen hat, konnte keine Erfahrungen mit der Strecke von Oschersleben vorweisen. Umso unglücklicher war der Rookie, dass er an diesem Wochenende einfach seinen Speed nicht fand. Egal welche Anstrengung der Wuppertaler auch unternahm, das ganze Wochenende fand er sich im hinteren Drittel des Feldes wieder.
„Insgesamt bin ich mit meinen Fahrern sehr zufrieden. Der Aufwärtstrend an diesem Wochenende hat uns gezeigt, dass wir gemeinsam an der richtigen Schraube gedreht haben. Der positive Aufwärtstrend ist in allen Klassen zu sehen gewesen. Wir haben die Option nach vorne gewählt, wissen aber auch, dass noch eine Menge Arbeit vor uns liegt“, resümierte der Teamchef.
Für die Fahrerinnen und Fahrer geht es nun ins belgische Genk, ca. 50 km von Aachen entfernt, zur holländischen KNAF Meisterschaft.