Der Thüringer Kim-Luis Schramm hatte sich für die zweite Saisonhälfte in der Highspeedschule des ADAC viel vorgenommen. Schließlich galt es für den 18-Jährigen, seinen dritten Platz in der Meisterschaft auszubauen. Doch auch wenn alle Vorbereitungen perfekt geplant und durchgeführt werden, so ist ein Rennwochenende doch immer wieder etwas ganz Besonderes. Es scheinen andere Gesetzmäßigkeiten zu gelten. Es müssen noch mehr Parameter perfekt ineinandergreifen. Von dieser Erfahrung blieb der sympathische Racer an diesem Wochenende nicht verschont. Die Sommerpause war beendet, die zweite Saisonhälfte am Red Bull Ring in der Steiermark eingeläutet – eine der schönsten Strecken, die der Rennkalender der ADAC Formel 4 zu bieten hat. Kim-Luis Schramm mag Österreichs 4.326 Meter lange Strecke, erinnert sie ihn doch sehr an seine Heimstrecke, den Sachsenring.
Da einige Wochen zuvor der Asphalt des Red Bull Ringes erneuert wurde, fuhren Kim-Luis Schramm und sein US-Racing-Team erst kurz vor dem Rennwochenende zum Testen an den Ring. Zu schnell verändert sich das Gripniveau auf neuem Asphalt. „Wir wollten das Setup vom Testen ins Rennwochenende übertragen“, erklärte Schramm. Und dass sein Plan aufging, zeigte Schramm bereits in den beiden freien Trainings am Freitag. Immer unter den Schnellsten, brannte er eine fantastische Rundenzeit in den Asphalt. Platz zwei in seiner Gruppe und Gesamtdritter war eine klasse Leistung des Wümbachers. Erster seiner Gruppe wurde der Australier Joey Mawson. Da dieser jedoch im dritten Rennen von Oschersleben eine Kollision mit einem Mitbewerber verursachte, bekam Mawson von den Offiziellen nachträglich eine Strafe. Er wurde um 10 Startplätze nach hinten versetzt. Und so ging es für Kim-Luis Schramm am Samstagnachmittag in das erste der drei Rennen an diesem Wochenende als Gesamtzweiter los. Kim-Luis Schramm, der vom Start weg schnell ins Rennen fand, musste jedoch einen Mitbewerber vorbeiziehen lassen. Platz drei auf dem Podium brachte dem Youngster jedoch wichtige Punkte in der Meisterschaft. In seinem zweiten Rennen am Sonntagvormittag ging es für Schramm zügig nach vorne. Schon nach wenigen Runden fuhr er von Platz fünf auf die zweite Position vor. Leider bauten seine Reifen dann schneller ab als geplant. Jedem Fahrer stehen für das Zeittraining und die anschließenden drei Rennen insgesamt sechs Reifen zur Verfügung: jeweils einen kompletten Satz Slicks sowie einen Vorder- und einen Hinterreifen als Reserve. „Wir hatten bereits im ersten Rennen die beiden Reserve-Reifen eingesetzt und hatten mit einem so hohen Reifenverschleiß nicht gerechnet“, erklärte Schramm. Aber auch wenn sein Plan nicht ganz aufging, so beendete er sein zweites Rennen doch als fünfter. Weitere wichtige Punkte für die Meisterschaft gingen somit auf sein Konto. Dann steckte der Teufel im Detail. Nur eine Runde nach dem Start im dritten Rennen quittierte der Motor seines Formel 4-Boliden den Dienst. „Irgendein Bauteil wollte nicht mehr. Die Leistung riss plötzlich ab, und ich rollte aus. Das müssen wir jetzt erst einmal untersuchen“, versuchte Schramm die Situation zu analysieren. Auch wenn der sympathische Thüringer in der Meisterschaft auf Platz vier abrutschte – beim kommenden Rennen darf wieder mit ihm gerechnet werden. „In der Meisterschaft ist noch alles drin. An der Spitze geht es sehr eng zu. Wir werden in 14 Tagen am Nürburgring wieder hochmotiviert ins Renngeschehen eingreifen.
Zum nächsten Rennen geht es für die Fahrer der ADAC Formel 4 in die Eifel. Dort findet vom 05.08. bis zum 07.08.2016 das sechste der acht Rennen der Saison 2016 auf dem traditionsreichen Nürburgring statt.